Hausbaumhaus

Eines der ältesten Kaufmannshäuser der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

Geschichte

Wenn alte Mauern erzählen könnten... – das Hausbaumhaus hätte unendlich viel zu berichten. Früher wurde hier gearbeitet und gewohnt, dann diente es nur zum Wohnen, später nur zum Arbeiten.

Die Vergangenheit in Zahlen

Entstehung des Bauwerks – es ist eines der ältesten Kaufmanns­häuser aus der Hansezeit in Rostock, welches weitestgehend erhalten ist.
Um 1625 entstand die zwei­geschossige Kemlade, der Hofflügel.
Beginnend im 17. und abgeschlossen im 18. Jahr­hundert erfolgten umfang­reiche Umbauten an der Bausubstanz: Einbruch von Fenster­öffnungen im Ober­geschoss, der Anbau von Utluchten, der Verputz der unteren beiden Geschosse des Staffel­giebels und im Inneren die teilweise Veränderung der Geschoss­höhe hinter dem Straßen­giebel und entlang der nördlichen Längs­seite. Wände, Treppen und Galerie wurden eingebaut, um Wohnraum zu schaffen. Gleichzeitig wurde dadurch aber der über den Hausbaum führende Unterzug abgetrennt.
wurde die Kemlade durch den Bau eines Flachdaches stark verändert.
musste der östliche Teil der Kemlade aus bautechnischen Gründen abgetragen werden.
Bis etwa 1975 diente das Haus in allen Teilen als Wohnhaus.
zog der letzte Mieter aus.
Im Januar 1981 konnte schließlich die Rekonstruktion des Hausbaumhauses in engem Zusammen­wirken zwischen Mitgliedern des Bund der Architekten, der Bauwirtschaft und der Stadt Rostock begonnen werden:

Das Backsteinmauerwerk mit sichtbar gewordenen Zierbögen wurde restauriert und der Hausbaum freigestellt. Der Rostocker Maler Lothar Mannewitz rekonstruierte die überlieferte Decken­malerei. Der Blenden­staffel­giebel in Ziegel­rohbau wurde nach der Entfernung der Utluchten im Erdgeschoss und der Freilegung gotischer Teile der Giebelwand in diesen Formen herunter­geführt. Das Haus erhielt eine neue, mit ausgesonderten Kupfer­tafeln des Daches der Marienkirche beschlagene Haustür mit den bronzenen Türklinken von Prof. Jo Jastram.

Am 17. März 1983 fand die offizielle Eröffnung des Hausbaumhauses als Haus der Architekten statt.
übernahm die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das Hausbaumhaus.
Am 16. Februar 2004 wurde das Haus nach umfangreichen Sanierungs­arbeiten als Sitz des Ortskuratoriums Rostock der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wieder­eröffnet und für Besichtigungen, Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt.
Seit Juni 2013 ist die Hanse- und Universitäts­stadt Rostock, vertreten durch den Eigenbetrieb KOE Rostock, allein für das historische Gebäude verantwortlich. Nach wie vor wird es für Veranstaltungen genutzt und kann besichtigt werden.

Auszüge aus der Liste der Hauseigner der Wokrenter Straße 40

Peter Rahttke¹
Clauß Marxsen, Brauherr¹
Hein Wedige dem Jüngeren, Brauhaus, Brauherr¹
Mattheus Burmeister, Brauherr¹
H. Roloff Maken, Brauherr, Ratsherr¹
Anna Maken an Hans Michelsen¹
Andreas Michelsen, Brauherr, Bürgermeister¹
Martin Wendten¹
Johann Martin Wilcken¹
Herr Senator Ephraim Wendt, Eisenkrämer, Senator¹
Carl Heuck, Kaufmann¹
Carl Heucken Wittwe¹
Gottlieb Friedrich Auerbach, Brauherr, Kaufmann¹
Hans Peter Seyer, Schiffer¹
Johann Hinrich Alwardt, Schiffer¹
J.H. Alwardt, Schiffer²
J.H. Alwardt, Schiffer (Fr. Dethloff, Schiffbaumeister als Mieter)²
F. Dethloff, Schiffbaumeister²
Carl Müller, Tischler ( Dethloff, Witwe als Mieter )²
Müller, Witwe²
Frl. Auguste Müller²
Frl. Auguste Müller (A. Konow als Mieter)²
Müllers Erben²
H. Müller, Tischler²
Adolf Konow, Kaufmann²
Bertha Konow, geb. Müller, Witwe²
Quelle: Unterlagen des Stadtarchives Rostock (Das Rostocker Grundregister von 1600-1820, herausgegeben von Prof. Ernst Münch 1999 im Verlag Schmidt-Römhild und Adressbücher)
¹ Auszüge aus Münch, Grundregister Nr. 796
² Adressbücher