Wenn alte Mauern erzählen könnten... – das Hausbaumhaus hätte unendlich viel zu berichten. Früher wurde hier gearbeitet und gewohnt, dann diente es nur zum Wohnen, später nur zum Arbeiten.
1490 | Entstehung des Bauwerks – es ist eines der ältesten Kaufmannshäuser aus der Hansezeit in Rostock, welches weitestgehend erhalten ist. |
1625 | Um 1625 entstand die zweigeschossige Kemlade, der Hofflügel. |
17./18.Jh. | Beginnend im 17. und abgeschlossen im 18. Jahrhundert erfolgten umfangreiche Umbauten an der Bausubstanz: Einbruch von Fensteröffnungen im Obergeschoss, der Anbau von Utluchten, der Verputz der unteren beiden Geschosse des Staffelgiebels und im Inneren die teilweise Veränderung der Geschosshöhe hinter dem Straßengiebel und entlang der nördlichen Längsseite. Wände, Treppen und Galerie wurden eingebaut, um Wohnraum zu schaffen. Gleichzeitig wurde dadurch aber der über den Hausbaum führende Unterzug abgetrennt. |
1900 | wurde die Kemlade durch den Bau eines Flachdaches stark verändert. |
1970 | musste der östliche Teil der Kemlade aus bautechnischen Gründen abgetragen werden. |
1975 | Bis etwa 1975 diente das Haus in allen Teilen als Wohnhaus. |
1979 | zog der letzte Mieter aus. |
1981 | Im Januar 1981 konnte schließlich die Rekonstruktion des Hausbaumhauses in engem
Zusammenwirken zwischen Mitgliedern des Bund der Architekten, der Bauwirtschaft und der Stadt Rostock begonnen werden: Das Backsteinmauerwerk mit sichtbar gewordenen Zierbögen wurde restauriert und der Hausbaum freigestellt. Der Rostocker Maler Lothar Mannewitz rekonstruierte die überlieferte Deckenmalerei. Der Blendenstaffelgiebel in Ziegelrohbau wurde nach der Entfernung der Utluchten im Erdgeschoss und der Freilegung gotischer Teile der Giebelwand in diesen Formen heruntergeführt. Das Haus erhielt eine neue, mit ausgesonderten Kupfertafeln des Daches der Marienkirche beschlagene Haustür mit den bronzenen Türklinken von Prof. Jo Jastram. |
1983 | Am 17. März 1983 fand die offizielle Eröffnung des Hausbaumhauses als Haus der Architektenstatt. |
2002 | übernahm die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das Hausbaumhaus. |
2004 | Am 16. Februar 2004 wurde das Haus nach umfangreichen Sanierungsarbeiten als Sitz des Ortskuratoriums Rostock der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wiedereröffnet und für Besichtigungen, Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt. |
2013 | Seit Juni 2013 ist die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, vertreten durch den Eigenbetrieb KOE Rostock, allein für das historische Gebäude verantwortlich. Nach wie vor wird es für Veranstaltungen genutzt und kann besichtigt werden. |
1551 | Peter Rahttke¹ |
1565 | Clauß Marxsen, Brauherr¹ |
1597 | Hein Wedige dem Jüngeren, Brauhaus, Brauherr¹ |
1610 | Mattheus Burmeister, Brauherr¹ |
1640 | H. Roloff Maken, Brauherr, Ratsherr¹ |
1677 | Anna Maken an Hans Michelsen¹ |
1708 | Andreas Michelsen, Brauherr, Bürgermeister¹ |
1732 | Martin Wendten¹ |
1748 | Johann Martin Wilcken¹ |
1753 | Herr Senator Ephraim Wendt, Eisenkrämer, Senator¹ |
1766 | Carl Heuck, Kaufmann¹ |
1792 | Carl Heucken Wittwe¹ |
1798 | Gottlieb Friedrich Auerbach, Brauherr, Kaufmann¹ |
1800 | Hans Peter Seyer, Schiffer¹ |
1802 | Johann Hinrich Alwardt, Schiffer¹ |
1812 | J.H. Alwardt, Schiffer² |
1860 | J.H. Alwardt, Schiffer (Fr. Dethloff, Schiffbaumeister als Mieter)² |
1862 | F. Dethloff, Schiffbaumeister² |
1864 | Carl Müller, Tischler ( Dethloff, Witwe als Mieter )² |
1883 | Müller, Witwe² |
1891 | Frl. Auguste Müller² |
1892 | Frl. Auguste Müller (A. Konow als Mieter)² |
1893 | Müllers Erben² |
1896 | H. Müller, Tischler² |
1901 | Adolf Konow, Kaufmann² |
ab 1907 | Bertha Konow, geb. Müller, Witwe² |
Das Rostocker Grundregister von 1600-1820, herausgegeben von Prof. Ernst Münch 1999 im Verlag Schmidt-Römhild und Adressbücher)